Zu den Aufgaben der Feuerwehr gehört es nicht nur, Feuer zu löschen und Menschen aus verunfallten Fahrzeugen zu retten.

Auch für Unfälle mit gefährlichen Stoffen müssen die Kameradinnen und Kameraden gerüstet sein; denn mit mehr Transporten auf Straße und Schiene steigt auch das Risiko eines Zwischenfalls.

 

Im Bereich des Strahlenschutzes ist die Feuerwehr Backnang besonders ausgestattet. Neben Material zum Nachweis von Strahlung und zur Reinigung von kontaminierten1 Einsatzkräften, ist in Backnang auch ein so genannter Abrollbehälter „Notfallstation“ Stationiert. Dieser kommt im Falle eines Austrittes von radioaktivem Material zum Einsatz.²

 

Um hierfür die bestmögliche Ausbildung anzubieten, fand für rund 25 Frauen und Männer aus Backnang, Fellbach und Winnenden am vergangenen Samstag ein Tagesseminar auf dem Gelände der Feuerwehr Backnang statt.

Mit Marc Vidmayer als Referent konnte hier ein Experte auf dem Gebiet des Strahlenschutzes gewonnen werden.

Vidmayer ist Sachverständiger für Strahlenschutz, Ausbilder an der Akademie für Krisenmanagement, Notfallplanung und Zivilschutz und Fachberater der Feuerwehr Speyer im Bereich Strahlenschutz.

 

Am Vormittag lernten die Teilnehmer der Schulung nochmals die Grundlagen des Themas Strahlenschutz. Weiter ging es mit Vorschlägen zu Einsatzkonzepten und einer Präsentation der häufigsten Fehlerquellen im Strahlenschutzeinsatz.

 

Am Nachmittag legten die Ausbilder Daniel Köngeter und Michael Weitbrecht aus Backnagn den Schwerpunkt auf dem Aufbau und Betrieb der Notfallstation.
Die Funktionsweise der vorhandenen Messgeräte wurde dabei ebenso besprochen, wie auch die Grenzwerte und die notwendigen Maßnahmen bei einer nachgewiesenen Kontamination der Betroffenen.

 

Nach der Theorieausbildung konnten sich die Teilnehmer in mehreren kurzen Übungen auch praktisch mit dem Betrieb der verschiedenen Messgeräte vertraut machen.

 

Mit diesen zusätzlichen Ausbildungen sorgen die ehrenamtlichen Einsatzkräfte dafür, den Schutz der Menschen im gesamten Rems-Murr-Kreis und über die Kreisgrenzen hinaus auf einem konstant hohen Niveau zu halten.

 

Anmerkung: Der Rems-Murr-Kreis birgt im Vergleich zu anderen Landkreisen ein verhältnismäßig geringes Risiko für Unfälle mit Gefahrstoffen, das bestätigen auch die Einsatzzahlen der vergangenen Jahre. Gerade aus diesem Grund ist es jedoch enorm wichtig, sich mit stetiger Übung und Ausbildung auch auf außergewöhnliche Einsatzlagen vorzubereiten.

 

Erklärung:

1Kontaminiert = Verunreinigt / mit radioaktivem Material beaufschlagt

 

Bild: Landesfeuerwehrverband BW